Ein perfekt erzogener Welpe erfordert Geduld, Konsequenz und die richtigen Techniken. Mit den besten Strategien und Erziehungstipps legst du den Grundstein für eine harmonische und erfolgreiche Beziehung.
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Wenn du deinen kleinen Welpen nach Hause holst, beginnt ein spannendes Abenteuer. Dein Welpe lernt zwar von seiner Mutter, doch jetzt liegt es an dir, die Führung zu übernehmen und ihm alles beizubringen, was er wissen muss, um zu einem treuen, gut erzogenen Hund heranzuwachsen.
Die Vision vom perfekten Welpen
Wir alle träumen von einem perfekten Welpen, der brav neben uns herläuft oder ruhig in einem Café an unseren Füßen liegt. Doch bis es soweit ist, steht eine Menge Arbeit an. Dein Welpe wird anfangs knabbern, Dinge anknabbern, kleine Missgeschicke haben und vielleicht auch mal laut bellen. In den ersten Wochen sollte er die Grundlagen des Alltags lernen, Gehorsam üben und erste Befehle verstehen.
Verwende das Futter deines Welpen fürs Training
Das Futter deines Welpen ist eines der besten Hilfsmittel, die du für das Training nutzen kannst. Wenn du ihn in den ersten Monaten für sein Futter arbeiten lässt, ist das eine einfache Möglichkeit, seine Aufmerksamkeit auf dich zu lenken, ihn dafür zu belohnen und eine positive Assoziation mit der Suche nach Orientierung bei dir zu schaffen.
Sei geduldig und konsequent
Es ist leicht, beim Erziehungsprozess frustriert zu sein. Welpen sind jung und noch dabei, die Welt zu verstehen, also machen sie Fehler. Es braucht Zeit, um zwischen dir und deinem Welpen eine Kommunikation aufzubauen. Erwarten also nicht, dass er es gleich beim ersten Versuch schafft. Um ihn schneller auf den richtigen Weg zu bringen, halte einen einheitlichen Zeitplan für deinen Welpen ein.
Erwäge die Erstellung eines täglichen Welpenplans, der Töpfchenpausen, Fütterungs- und Spielzeiten, Trainingseinheiten und Nickerchen umfasst. Dadurch lernt dein Welpe, den Alltag im Haushalt zu verstehen, fühlt sich selbstbewusst, geborgen, und die Struktur fördert gutes Verhalten.
Üben, üben, üben
Das Sprichwort „Übung macht den Meister“ trifft absolut zu, wenn es um das Welpentraining geht. Du solltest jeden Tag ein paar kurze Trainingseinheiten einplanen, um deinem Welpen die Befehle beizubringen und zu üben.
Bei jungen Welpen kannst du ihre Aufmerksamkeit möglicherweise nur 5–10 Minuten am Stück auf dich ziehen, bei älteren Welpen etwa 10–15 Minuten. Ein guter Zeitpunkt dafür ist die Essenszeit deines Welpen, da du ihn arbeiten lassen kannst, um sich sein Frühstück, Mittag- oder Abendessen zu verdienen.
Halte diese Trainingseinheiten kurz, unterhaltsam und motivierend für deinen Welpen, damit er es kaum erwarten kann, sie immer wieder zu absolvieren. Und sobald dein Welpe die entsprechende Routine abgeschlossen hat, beginne mit dem Üben seiner Trainingsroutinen an verschiedenen Orten. Dies wird dazu beitragen, die Befehle zu festigen und die gleichen korrekten Verhaltensweisen zu fördern, wohin auch immer du deinen Welpen mitbringst.
Welpen im Alter von 8–10 Wochen
Dies ist ungefähr das Alter, in dem viele neue Welpenbesitzer ihren neuen Welpen nach Hause bringen. In dieser Lebensphase deines Welpen sollte er die Grundlagen wie seinen Namen, gute Manieren zu Hause, das Einführen einiger Befehle und eine frühe Sozialisierung erlernen.
Gewöhne deinen Welpen an einen Tagesablauf, der Fütterungs- und Wasserzeiten, Spiel- und Trainingszeiten, Töpfchenpausen und Mittagsschlaf umfasst. Das Töpfchentraining für deinen Welpen sollte beginnen, sobald er nach Hause kommt. Der beste Weg, damit zu starten, besteht darin, einen Zeitplan für das Töpfchentraining zu erstellen, um deinem Welpen beizubringen, wohin er an der richtigen Stelle gehen und wie er es einhalten muss.
Wenn du versuchst, deinen Zeitplan für das Töpfchentraining festzulegen, nimm als allgemeine Richtlinie das Alter deines Welpen in Monaten und teile es dann in zwei Hälften, um zu bestimmen, wie viel Zeit zwischen den Töpfchenpausen vergehen kann. Weitere Informationen zum Töpfchentraining deines Welpen findest du in unserem Blogbeitrag zum Töpfchentraining.
Boxentraining
Das Boxentraining ist eines der wertvollsten Dinge für das Welpentraining und für Welpenbesitzer. Es hilft, den Stubenreinheitsprozess zu beschleunigen und unterstützt die Entwicklung eines unabhängigen Welpen und reduziert Trennungsangst. Weitere Informationen zum Boxentraining deines Welpen findest du in unserem Blogbeitrag zum Boxentraining.
Beginne außerdem mit dem Training der Boxenschwelle, indem du deinen Welpen ruhig innehalten lässt, bevor er hinausstürmt, sobald sich die Boxentür öffnet. Dadurch wird er sofort mit dem Erlernen der Impulskontrolle vertraut gemacht, mit dem Lernen von Grenzen und mit der Festlegung der Erwartungen für andere Türschwellen, wenn er älter wird.
Gehorsamsbefehle einführen: Sitz & Komm
Führe grundlegende Gehorsamsbefehle wie „Sitz“ und „Komm“ in dieser Phase ein. Dies sind zwei der nützlichsten Befehle, die du wahrscheinlich für den Rest des Lebens deines Welpen jeden Tag verwenden wirst.
Wir empfehlen, diese Befehle während der Mahlzeiten einzuführen. Halte zunächst etwas vom Futter deines Welpen in der Hand, lass ihn daran riechen und gehe rückwärts von ihm weg, während du mit ausgestreckter Hand „Komm“ sagst, um ihn zu dir zu locken. Wenn er zu dir kommt, belohne ihn mit einem „Gut!“ und dem Futter.
Als Nächstes kannst du ihm das „Sitzen“ beibringen, indem du deine Hand mit dem Futter über seine Nase und über den Scheitel des Kopfes streckst, während du „Sitz“ sagst, und wenn sein Hintern den Boden berührt, sagst du noch einmal „Gut“ und gibst ihm das Futter.
Sozialisierung beginnt mit der Familie
Beginne mit der Sozialisierung deines Welpen zunächst mit deiner Familie und engen Freunden. Im Laufe seines Lebens wird dein Welpe neue Menschen kennenlernen. Eine frühzeitige Gewöhnung hilft ihm also dabei, diese Interaktionen positiv zu assoziieren.
Namensspiele und Kauen umleiten
Die Namenserkennung ist sehr wichtig und wird das Einzige sein, was du für den Rest des Lebens deines Welpen mit Sicherheit verwenden wirst. Wenn du mit deinem Welpen interagierst, sage den ganzen Tag über seinen Namen und lenke seine Aufmerksamkeit auf dich, während du seinen Namen sagst. Wir empfehlen, Futter dazu zu verwenden.
Jedes Mal, wenn er dich ansieht oder zu dir kommt, belohne ihn mit Aufregung und Futter. Um den Blickkontakt zu fördern, halte ein Stück seines Futters an seine Augen und belohne ihn, wenn er dich ansieht. Möchtest du deinem Welpen auf spielerische Weise seinen Namen beibringen? Spiele das Namensspiel.
Beginne, das Kau- und Mundverhalten deines Welpen mithilfe eines Kauspielzeugs umzulenken. Dein Welpe erkundet seine Welt mit Nase und Mund. Du solltest sicherstellen, dass dein Welpe den Unterschied zwischen deinen Händen, Füßen und Schuhen von seinen Kauspielzeugen kennt. Besuche unsere Blogs zum Kauen und Knabbern von Welpen, um Unterstützung zu erhalten.
Welpen im Alter von 10–12 Wochen
An diesem Punkt beginnst du, die Befehle, die Sozialisierung und die Impulskontrolle deines Welpen zu vertiefen. Führe im Haus grundlegendere Gehorsamsbefehle wie „Platz“, „Bleib“ und „Bei Fuß“ ein und verwende weiterhin Futterbelohnungen.
Führe deinem Welpen die Leine und das Geschirr vor, sofern du dies noch nicht in der 8. bis 10. Woche getan hast. Dies sind die beiden am häufigsten verwendeten Werkzeuge im Leben deines Welpen, wenn er mit dir unterwegs ist. Gewöhne deinen Welpen an sein Geschirr und seine Leine, indem du ihn Zuhause beaufsichtigt damit herumlaufen lässt. Wenn du deinem Welpen helfen möchtest, die Leine und das Geschirr zu lieben, besuche unseren Blog zum Leinentraining.
Fortsetzung der Sozialisierung
Setze die Sozialisierung fort, indem du deinen Welpen neuen Menschen und ruhigen Hunden nach der Impfung vorstellst. Beginne außerdem damit, deinen Welpen an die üblichen Geräusche zu gewöhnen, die er in Alltagssituationen wie Bauarbeiten, Verkehr, Müllwagen usw. hören wird. Dies kannst du durch das Abspielen von Aufnahmen, wie zum Beispiel YouTube-Videos, erreichen.
Impulskontrolle üben
Übe die Impulskontrolle, indem du deinen Welpen auf seinen Futter- und Wassernapf warten lässt. Bitte ihn, sich zu setzen, bevor du seine Schüsseln abstellst. Sobald er ruhig ist, stelle die Schüsseln ab und befreie ihn mit einem Wort wie „Pause“ oder „Okay“ vom Sitzen.
Beginne, deinem Welpen die Schwellentraining-Übungen beizubringen. Dies hilft, dass er lernt, ruhig zu sein und abzuwarten, bis du ihm sagst, dass es Zeit ist, aus der Box, der Haustür oder dem Kofferraum des Autos hinauszustürmen. Das Schwellentraining ist ein weiteres großartiges Hilfsmittel, um Impulskontrolle und Grenzen zu lehren. Möchtest du mit dem Schwellentraining beginnen? Siehe dir unseren Blog „Grenzen im Haus mit Schwellentraining lehren“ an.
Welpen im Alter von 3–4 Monaten
Nun, da dein Welpe gelernt hat, wie man Gehorsamsbefehle im Haus ausführt, ist es an der Zeit, mit dem Üben dieser Kommandos in der freien Natur zu beginnen. Beginne damit, ihn beim Spaziergang im Garten oder auf der Terrasse zu ermutigen, sich zu setzen oder zu kommen, wenn du es ihm sagst.
Üben in der Öffentlichkeit
Du kannst das Training mit deinem Welpen bei Spaziergängen durch den Park oder in ruhigen Wohngegenden fortsetzen. Beginne, ihm beizubringen, neben dir zu laufen und sich zu dir umzusehen, ohne dass du die Leine halten musst.
Komplexere Trainingsroutinen
Dies ist auch ein hervorragendes Alter, um mit komplexeren Trainingsroutinen wie dem Laufen an lockerer Leine und dem Kommando „Bleib“ zu beginnen. Hilf deinem Welpen zu verstehen, dass er, sobald er an der Leine ist, nicht an der Leine ziehen muss. Nutze die „Einfrieren“-Technik, bei der du stehen bleibst, wenn dein Welpe an der Leine zieht, und nur dann weitermachst, wenn er zu dir zurückkommt. Mehr Tipps dazu findest du in unserem Blog „Laufen an lockerer Leine“.
Beginne außerdem damit, deinen Welpen behutsam mit anderen Welpen vertraut zu machen, um ihm zu helfen, sich wohl und sicher zu fühlen, während er sich im Welpenalter entwickelt. Dies fördert auch die geistige Stimulation und hilft deinem Welpen, seine Sozialisation zu verbessern. Stelle sicher, dass der andere Hund ruhig, freundlich und überimpft ist, bevor du deinen Welpen vorstellst. Weitere Informationen findest du in unserem Blog zur Sozialisierung deines Welpen.
Welpen im Alter von 4–6 Monaten
Dies ist das Alter, in dem du wirklich mit der allgemeinen Sozialisierung deines Welpen beginnen solltest, indem du ihm erlaubst, die Welt zu entdecken. Beginne, deinen Welpen in neuen Umgebungen außerhalb deines Zuhauses mitzunehmen und übe seine Gehorsamskommandos in der Öffentlichkeit.
Stärkung der Fähigkeiten
Übe den Abruf des Befehls „Komm“ auf sicherem Terrain. Dies wird dir helfen, den Rückrufbefehl in schwierigen Situationen, wie z. B. im Park oder auf einem Feld, zu festigen. Sieh dir für ein sicheres Abrufen unseren Blog „Komm bei Ablenkungen lehren“ an.
Verstärke weiterhin die Fähigkeiten deines Welpen, indem du ihm den Befehl „Bleib“ gibst, wenn du bei Spaziergängen, im Park, in einem Café oder bei Restaurantbesuchen an verschiedenen Orten vorbeikommst.
Längere Spaziergänge und Sozialisierung
In diesem Alter können deine Spaziergänge etwas länger sein. Mache regelmäßig Pausen, während du deinem Welpen beibringst, sich in der Öffentlichkeit hinzusetzen oder zu liegen, während er auf seine Belohnung wartet. Dies ist auch das beste Alter, um die Welpenschule zu besuchen, in der du lernen kannst, deinen Welpen richtig zu sozialisieren, zu trainieren und auch, wie du mit ihm spielen kannst.
Welpen im Alter von 6 Monaten bis 1 Jahr
Dein Welpe sollte nun alle Grundkommandos wie „Sitz“, „Platz“, „Bleib“, „Komm“ und „Bei Fuß“ gut beherrschen. In dieser Zeit solltest du daran arbeiten, seine Gehorsamsfähigkeiten und sein Verhalten in Umgebungen mit vielen Ablenkungen zu festigen.
Festigung des Erlernten
Setze dein Training fort, indem du deinen Welpen weiterhin dazu bringst, die gleichen Befehle an verschiedenen Orten mit mehr Ablenkung auszuführen. Dies wird dir helfen, das Verhalten deines Welpen auch in ablenkungsreichen Umgebungen zu festigen.
Aufbau der Bindung
Stärke die Bindung zwischen dir und deinem Welpen durch kontinuierliche, positive Verstärkung, Interaktionen, regelmäßige Spaziergänge und gemeinsames Spiel. Dies wird deinem Welpen helfen, weiterhin eine starke Bindung zu dir aufzubauen und ihm zu zeigen, dass du seine zentrale Bezugsperson bist.
Stetige Sozialisierung und Übung
Auch nach dem ersten Lebensjahr deines Welpen solltest du seine Sozialisation und das Training weiter fördern, um sicherzustellen, dass er gut erzogen bleibt und seine Fähigkeiten weiterentwickelt.
Mit Geduld, Konsequenz und Liebe wird dein Welpe zu einem treuen Begleiter heranwachsen, der sich gut benimmt und auf den du stolz sein kannst.
