Selbstvertrauen bei Welpen zu stärken ist der Schlüssel zu einem glücklichen und ausgeglichenen Hundeleben. Erfahre, wie du deinen Welpen optimal auf die große Welt vorbereitest und ihm Sicherheit gibst.
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Schon bald wird dein Welpe beginnen, die sichere Umgebung deines Zuhauses zu verlassen und die Welt draußen zu erkunden. Bevor es so weit ist, liegt es an dir, ihn auf all die neuen Situationen, Umgebungen, Begegnungen und Ablenkungen vorzubereiten.
Ein häufiger Fehler, den viele neue Welpenbesitzer machen, ist es, immer wieder die gleichen Übungen durchzuführen und dabei selbstbewusstere Aktivitäten zu vernachlässigen. Natürlich ist Beständigkeit wichtig, damit dein Welpe grundlegende Gehorsamsbefehle, Struktur und gutes Verhalten erlernt.
Aber um deinen Welpen wirklich auf das Leben vorzubereiten, ist es ebenso wichtig, ihn kontrolliert mit neuen und vielfältigen Erfahrungen in Kontakt zu bringen. So lernt er, mit unbekannten Situationen umzugehen, entwickelt Selbstvertrauen und passt sich besser an die Welt um ihn herum an.
„Über-Unter-Durch“-Spiel: Vertrauen durch Spaß aufbauen
Ein tolles Spiel, um das Selbstvertrauen deines Welpen zu stärken, ist das „Über-Unter-Durch“-Spiel. Dabei geht es darum, deinem Welpen auf spielerische Weise zu helfen, seine Widerstandsfähigkeit zu entwickeln. Warum ist das so wichtig? Indem du frühzeitig damit beginnst, deinen Welpen verschiedenen Anblicken, Geräuschen, Gerüchen und Texturen auszusetzen, hilfst du ihm, gesunde und positive Assoziationen zu entwickeln. Dadurch verringerst du die Wahrscheinlichkeit, dass er Angst vor neuen Begegnungen entwickelt.
Und das Beste daran: Du kannst ganz einfach deinen eigenen „Über-Unter-Durch“-Parcours zu Hause aufbauen! Nutze alltägliche Gegenstände wie leere Pappkartons, Plastikdeckel, Trittleitern, Wäschekörbe, Luftpolsterfolie oder Handtücher, um Hindernisse zu schaffen. Lass deiner Kreativität freien Lauf, damit dein Welpe verschiedene Texturen unter seinen Pfoten erleben kann.
Sobald der Parcours steht, führst du deinen Welpen mithilfe von Leckerlis über, unter und durch die Gegenstände. Sollte dein Welpe bei einem Hindernis zögern, führe ihn behutsam an der Leine heran und belohne ihn, wenn er das Hindernis überwindet. Neben dem Selbstvertrauen, das dein Welpe durch dieses Training entwickelt, stärkst du auch deine Rolle als Anführer – dein Welpe lernt, dir in verschiedenen Situationen zu vertrauen.
Desensibilisierung: Geräusche von draußen sicher erleben
Während das „Über-Unter-Durch“-Spiel deinen Welpen an neue Texturen und Erlebnisse gewöhnt, hilft die Desensibilisierung, ihn an alltägliche Geräusche heranzuführen. Eine einfache Möglichkeit, dies von zu Hause aus zu tun, ist es, auf YouTube nach Schleifen von Alltagsgeräuschen zu suchen. Das können Baustellenlärm, Partygeräusche, Verkehr, Türklingeln, Babyschreien, Regen, Donner oder Feuerwerke sein.
Beginne bei geringer Lautstärke, besonders wenn dein Welpe empfindlich auf laute Geräusche reagiert. Erhöhe die Lautstärke allmählich und lass die Geräusche im Hintergrund abspielen. Reagiert dein Welpe auf die Geräusche, kannst du die Lautstärke wieder reduzieren und langsam erneut steigern. Lenke seinen Fokus auf positive Aufgaben, indem du mit ihm grundlegende Gehorsamsbefehle wie „Komm“ oder „Sitz“ übst und ihn belohnst. So lernt er, sich auf dich zu konzentrieren und nicht auf die Geräusche um ihn herum.
Das „Platz“-Kommando: Ruhe bewahren in jeder Situation
Ein weiteres wichtiges Kommando, das deinem Welpen hilft, sich in realen Situationen richtig zu verhalten, ist „Platz“. Dieses Kommando lehrt deinem Welpen, auf Befehl an einem bestimmten Ort zu bleiben, bis du ihn freigibst – ganz gleich, was um ihn herum passiert. Viele Welpenbesitzer denken, dass „Platz“ nur zu Hause nützlich ist. Aber tatsächlich hilft es deinem Welpen, überall zur Ruhe zu kommen, sei es auf seinem Bett, einem Kissen, in einer Kiste oder sogar auf einer Decke oder einem Handtuch.
Am Anfang solltest du „Platz“ in einer ruhigen Umgebung mit möglichst wenigen Ablenkungen üben. Verwende ein erhöhtes Objekt, wie ein Hundebett, das dein Welpe anvisieren kann. Führe ihn mit einem Leckerli zu diesem Platz, gib den Befehl „Platz“, und belohne ihn, wenn er sich hinlegt. Mit der Zeit kannst du die Dauer verlängern, in der dein Welpe an seinem Platz bleibt. Sei geduldig – es kann Wochen oder sogar Monate dauern, bis dein Welpe eine längere Dauer durchhält.
Schließlich kannst du den Schwierigkeitsgrad erhöhen, indem du neue „Platz“-Orte in deinem Zuhause oder im Garten einführst. So lernt dein Welpe, das „Platz“-Kommando auch in verschiedenen Umgebungen zu befolgen.
